Nachgefragt bei Dr. Beate Paersch vom Radiologieteam Minden

Sie sind 1993 in eine Niederlassung eingestiegen. Wie kam es dazu und wie sieht ein typischer Arbeitstag im Alltag aus?
Dr. Beate Paersch © privatSo verrückt es auch klingt – 1993 kann man ältester Sohn auf die Welt! Ich gehöre zu den geburtenstarken Jahrgängen und egal wo man hinkam – überall gab es zu viele Bewerber. Mein Zeitvertrag im Klinikum wurde nicht verlängert und ich stand arbeitslos und schwanger auf der Straße. Heute unvorstellbar! In meiner Not stellte ich mich in der ansässigen radiologischen Praxis vor – und hatte das Glück, einen Kollegen mit Weitsicht anzutreffen. Flexible Arbeitszeiten ermöglichten es mir, trotz Kind weiter berufstätig zu sein. Noch heute versuchen wir, die Arbeitszeiten individuell den privaten Umständen der Mitarbeiter anzupassen. So fängt der eine eher um 7:00 Uhr morgens an, der andere bevorzugt den Spätdienst und startet erst um 13:00 Uhr. Unser IT-Experte arbeitet meistens nur nachts. Ein durchschnittlicher Arbeitsablauf sieht so aus: Die fertige Untersuchung landet auf unserem Schreibtisch; nach Durchsicht wird der Patient aufgerufen und es erfolgt ein klärendes, informierendes oder auch tröstendes Gespräch. Im Anschluss wird die Untersuchung diktiert und der Befund direkt dem überweisenden Kollegen zugestellt.

Was sollte ich als Radiologe bzw. Radiologin in der Niederlassung für Eigenschaften mitbringen?
Der momentane Anspruch in der Arbeitswelt bezogen auf Qualität, Effektivität und Kosten kann mit einem motivierten, eng abgestimmten Team einfach besser erfüllt werden. Teamarbeit liegt uns Frauen – das hat die Natur uns mitgegeben. Haben Sie immer ein Ohr für die Meinungen und Ideen ihres Teams. Bei uns kann jeder etwas einbringen – so ist jeder wichtig, egal in welcher Position.

Ihr Tipp für Kolleginnen und Kollegen?
Sie sind mutig und fleißig? Können Sie sich vorstellen, für eine Gruppe von Menschen verantwortlich zu sein, und diese auch zu motivieren? Sind sie neugierig und offen für die modernen Möglichkeiten der Kommunikation? Sind sie Netzwerker? Dann könnte die Selbstständigkeit das Richtige für Sie sein. Nach über 30 Jahren macht mir der Beruf immer noch unglaublich viel Freude.